Hämorrhoiden und Exzeme lassen den Besuch auf dem Klo schmerzhaft werden. News.de zeigt, wie Sie Beschwerden im Afterbereich vorbeugen und diese im Ernstfall wieder loswerden.
Nach dem Stuhlgang den Hintern sauber wischen - das klingt banal, ist es in der Praxis aber nicht. Weil sich am After Fältchen und kleine Haare befinden, wird der mit Toilettenpapier nie ganz sauber. Die Folge: Bei sensibler Haut können kleine Reste des Stuhlgangs zu sogenannten Analekzemen führen.
Diese Entzündung kann akut als auch chronisch verlaufen. Verbunden ist sie vor allem mit nervigem Juckreiz. Die Entzündung nässt, wodurch die Haut am After ständig befeuchtet wird und das Gewebe aufquillt. In der feuchten Umgebung können sich schädliche Keime aus dem Darmtrakt gut ausbreiten. Bakterien und Hefepilze vermehren sich durch die Stuhlreste besonders gut.
Bei Blutungen sofort zum Arzt
Erkennbar ist diese Entzündung neben dem starken Juckreiz durch brennende Schmerzen und kleine Blutschmierer auf dem Toilettenpapier. Ausgelöst wird das Ekzem überwiegend durch mangelnde Hygiene und Hämorrhoiden. Unter letzteren leiden 50 Prozent aller Deutschen über 30 Jahre. Sind sie jedoch erkannt, lassen sich gut behandeln. Sitzbäder mit Kamillen- oder Eichenrindeextrakt aus der Apotheke oder entzündungeshemmende und wundheilende Salben sowie Zäpfchen, die der Arzt verschreibt, befreien von den Schmerzen.
Wer dem Juckreiz vorbeugen will, sollte seinen Hintern sauber halten. Am besten nach dem Klo den Po mit einem feuchten und weichen Waschlappen auswischen. Seife und Duschgel oder Feuchttücher sind nicht nötig, denn sie können die Haut reizen.
Apropos Arzt: Bei Blutungen, blutigem Stuhl sowie starken Schmerzen heißt es, sofort zum Arzt zu gehen, um ernste Ursachen auszuschließen. Das gilt aber auch, wenn sich Durchfall und Verstopfungen regelmäßig abwechseln.
Für Erkrankungen in der Analgegend ist nicht immer mangelnde Hygiene verantwortlich. Beispiel Hämorrhoiden: Es handelt sich um Schwellkörper, die in der Schleimhaut des unteren Enddarms ein dichtes Gefäßpolster bilden. Staut sich darin Blut, sind knotenartige Vorwölbungen der Schleimhaut die Folge. Das kann zu Juckreiz, Schmerzen, Nässen oder Blutungen in der Afterregion führen.
Begünstigt werden die Knötchen durch harten Stuhl, starkes Pressen auf dem Klo, Bewegungsmangel sowie ballaststoffarmes Essen. Das schwächt das Bindegewebe zusätzlich. Wer wieder schmerzfrei sitzen will, sollte wie beim Ekzem vorgehen. Zusätzlich können die kleinen Knoten vom Arzt verödet werden.
Nicht mit Analvenenthrombosen verwechseln
Zwar sind schmerzende Hämorrhoiden nicht gefährlich. Doch brenzlig wird es, wenn sie mit einer Analvenenthrombose, die speziell bei Schwangeren auftritt, verwechselt werden, warnt Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF). «Eine Schwangerschaft und auch die Entbindung sind Risikofaktoren für Analvenenthrombosen, da sich durch Druck und Pressen Blutgerinnsel bilden können», erklärt der BVF-Sprecher und fügt hinzu: «Zu den Symptomen zählen plötzlich auftretende, starke Schmerzen in der Analgegend, die vom Stuhlgang unabhängig sind.»
Der Unterschied: Im Gegensatz zu reinen Analvenenthrombosen entwickeln sich Hämorrhoiden-Polster im Laufe vieler Jahre. Sie sind mit Darmschleimhaut überzogen und verursachen zunächst keine Schmerzen.
Um Analvenenthrombose vorzubeugen, sollten Schwangere sich ausgewogen und ballaststoffreich ernähren und viel trinken, um Verstopfungen zu vermeiden. Der Stuhlgang sollte idealerweise zügig erfolgen, damit der Beckenboden möglichst nicht erschlafft, wodurch sich die Anal- und Rektumschleimhaut leichter ausstülpen kann. Zudem sollte dabei nicht gepresst werden.
ham/reu/news.de