
Überzeugt seien sie und ihre Familie von dem ganzen Zirkus nie gewesen. Zu den Jungpionieren und später auch in die FDJ seien sie nur gegangen, weil es eben alle taten. Man wollte schließlich nicht als Außenseiter dastehen. Obwohl sich Edda Schönherz nicht als Kommunistin bezeichnete, galt sie lange Zeit als Aushängeschild des DDR-Regimes. Nach ihrer Ausbildung an der Fernsehakademie im Ostberliner Bezirk Adlershof arbeitete sie als Journalistin und moderierte vor allem Kultursendungen im Fernsehen der DDR.
Bereits in der Ausbildung - sämtliche Texte wurden stets kontrolliert und auch zensiert - bekam sie oft zu hören, ihre Texte wären zwar nicht schlecht, aber sie würde den goldenen Sozialismus zu wenig erwähnen. Zunehmend geriet sie in einen Konflikt mit sich selbst, konnte mit der politischen Auffassung des Staates immer weniger anfangen.