In Deutschland und der EU müssen neue Pkw-Modelle serienmäßig mit Tagfahrlicht ausgestattet sein. Für wen die Pflicht noch gilt und welche Gefahren beim Nachrüsten lauern, erklärt news.de.
Was ist Tagfahrlicht?
Diese Beleuchtung wird während jeder Fahrt bei Tageslicht automatisch eingeschaltet. Sobald der Fahrer die Zündung tätigt, wird die Frontbeleuchtung aktiviert. Das Licht muss aber nicht so hell sein wie das Abblendlicht. Daher können sparsame LED-Lampen eingesetzt werden. Der zusätzliche Benzinverbrauch bleibt in diesem Fall gering, denn die kleinen Lichtquellen benötigen maximal ein Zehntel der Energie des Abblendlichts.
Welche Fahrzeuge müssen mit Tagfahrlicht ausgestattet sein?
Alle neuen Fahrzeugmodelle, die seit dem 7. Februar 2011 in der EU erstmals zugelassen werden, müssen serienmäßig mit Tagfahrleuchten ausgestattet sein. Zunächst gilt diese Regelung für Pkw und Kleintransporter bis 3,5 Tonnen. Ab August 2012 greift sie auch bei Nutzfahrzeugen wie Lastwagen.
Müssen Altwagen nachgerüstet werden?
Nein, eine Pflicht dazu besteht nicht. Wer seinen Altwagen trotzdem mit Tagfahrleuchten nachrüsten möchte, sollte den Einbau einer Werkstatt überlassen. «Hier ist Versiertheit in Sachen Bordelektronik gefragt, sonst kann es Kurzschlüsse geben», warnt Frank Benz vom TÜV Süd. Einbaufehler können dazu führen, dass die Betriebserlaubnis für ein Auto erlischt und der Versicherungsschutz nicht mehr gewährleistet ist.
Wer das Nachrüstpaket selbst kaufen will, muss bei der Auswahl auf das ECE-Kennzeichen (E plus Genehmigungsnummer in einem kreisrunden Symbol) und die Kennung RL achten. Denn nicht alle erhältlichen Nachrüstleuchten entsprechen den gesetzlichen Bestimmungen.
Welchen Vorteil bietet Tagfahrlicht?
Die Fahrt im Auto werde damit sicherer, da Autos besser zu sehen seien, erklärt der TÜV Nord. Besonders beim Linksabbiegen, im Kreuzungsverkehr und bei schlechten Sichtverhältnissen seien Fahrzeuge einfacher und schneller zu erkennen. Verkehrssicherheitsstudien der Europäischen Kommission belegen, dass bei Einführung einer Pflicht europaweit jährlich 1,9 Millionen Verkehrsunfälle vermieden werden könnten. Das bedeute 5500 Tote und 155.000 Verletzte weniger.
Für welche Länder gilt eine generelle Lichtpflicht?
In einigen europäischen Ländern müssen Autofahrer grundsätzlich Licht einschalten, unabhängig davon, ob sie einen Neuwagen fahren. Diese Regel gilt unter anderem in Urlaubsländern wie Italien (außerorts), Dänemark, Bulgarien, Schweden, Kroatien und Tschechien.
rli/ham/sca/news.de/dpa/dapd