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Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen aktuell im Mai: Arbeitslosigkeit fällt im Mai um 1,1 Prozent

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in der Recklinghausen im Mai aus!

Wartezone einer Agentur für Arbeit  (Foto) Suche
Wartezone einer Agentur für Arbeit  Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Kreis Recklinghausen?

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen ist im Mai zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 307 Personen und damit 1,1 Prozent auf 26.948. Im Mai ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit üblich, weil Außenberufe wie Bau und Gastronomie verstärkt Arbeitslose einstellen.

Arbeitslosenquote im Kreis Recklinghausen im Mai 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 7,4 Prozent.

50,3 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um 66 oder 0,5 Prozent auf insgesamt 13.550 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Recklinghausen niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum Mai des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen um 637 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 2,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 8,0 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 8,2 Prozent abweichen.
Männer waren im Mai etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 8,3 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 8,0 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 8,7 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 22,7 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Von den 26.948 Arbeitslosen im Kreis Recklinghausen beziehen 20.465 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 75,9 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 97 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,5 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wie viele Menschen erhalten im Kreis Recklinghausen Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im Mai 70.022 Menschen Bürgergeld im Kreis Recklinghausen. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 48.113 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 126 Menschen, ein Anstieg um 0,2 Prozent. Gegenüber dem Mai vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 105 Menschen niedriger, ein Minus von 1,3 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 13 Personen, was einem Rückgang von 0 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 13 Personen und damit 0 Prozent.

Kritik an Arbeislosenstatistik

Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im Mai gab es im Bundesland Nordrhein-Westfalen 953.870,08 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 0,1 Prozent der 954.609 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Nordrhein-Westfalen oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 04.06.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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